Was die Kundenzufriedenheit bei digitalen Transformationsprogrammen angeht, so beeinflusst die Projektmanagement-Reife den Erfolg des Projektmanagements, aber nicht unbedingt den Erfolg der Projektinvestitionen. Die Anwendung von Projektmanagement-Praktiken allein auf transformative Veränderungen kann also zu frustrierenden Ergebnissen führen.
Beim Programmmanagement geht es um die Erzielung messbarer Vorteile - sowohl in finanzieller als auch in nicht-finanzieller Hinsicht. Es baut organisatorische Fähigkeiten auf und integriert sie in die täglichen Abläufe, um sicherzustellen, dass die gewünschten Ergebnisse erzielt und die Vorteile realisiert werden. Es befasst sich auch mit potenziellen Nachteilen und verwaltet diese neben den positiven Ergebnissen. Mit seinem funktionsübergreifenden und zeitkritischen Ansatz treibt das Programmmanagement die schrittweise Realisierung messbarer Vorteile voran.
Wie stellen wir sicher, dass der beabsichtigte Nutzen unserer organisatorischen Initiativen identifiziert, geplant und letztendlich auch realisiert wird?
Mehrwertige Erfolge durch konsequentes Benefit Realization Management
Die Disziplin des Benefit Realization Management (BRM) stellt strategisch sicher, dass Unternehmen den beabsichtigten Nutzen aus ihren Projekten oder Initiativen durch systematische Definition, Messung und Verfolgung des erwarteten Nutzens identifizieren, planen und erreichen.
Die folgenden Schritte sollten im Rahmen des Transformationsaufbaus in einem End2End Business Value Ansatz berücksichtigt werden:
Identifizierung des Nutzens: Definition der spezifischen Vorteile, die von einem Projekt im Einklang mit den strategischen Zielen erwartet werden.
Planung des Nutzens: Entwicklung eines Plans zur Erzielung der ermittelten Vorteile, einschließlich der Festlegung von Messgrößen, Zielen, Zeitvorgaben und der Ressourcenzuweisung.
Nutzenrealisierung: Ausführung des Plans, Überwachung des Fortschritts, Behebung von Problemen und Sicherstellung, dass der beabsichtigte Nutzen erreicht wird.
Überprüfung und Bewertung des Nutzens: Bewertung der tatsächlichen Ergebnisse im Vergleich zu den Zielvorgaben nach der Umsetzung, Ermittlung von Verbesserungsmöglichkeiten und gewonnenen Erkenntnissen.
Wissen, was Ihre Kunden besser macht
Der Mehrwert der IT hängt von der Wahrnehmung der Interessengruppen ab, nicht von den IT-Kennzahlen. Effektive Kommunikation führt zu 60 % höheren Budgets. CIOs müssen die technische Leistung in Geschäftsergebnisse umsetzen, die mit den wichtigsten Zielen der Stakeholder übereinstimmen.
Das dafür notwendige Value Mapping wird im Allgemeinen auf der Grundlage der folgenden drei Wertschöpfungsbereiche durchgeführt, von denen jeder bereits die jeweiligen Nachhaltigkeitsziele enthalten sollte:
Wachstum im Markt:
Starke Betonung auf Topline-Elementen wie Umsatzwachstum, Verkaufserfolg, Entwicklung des Marktanteils und Kundenbindung.
Optimierung der Kostenstrukturen:
Beinhaltet in erster Linie Bottom-Line-Elemente wie Kosteneffizienz, Bruttomarge, Prozessoptimierung und Technologieintegration.
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften:
Konzentriert sich in erster Linie auf Aspekte des Risiko-/Compliance-Managements und der Berichterstattung sowie der Geschäftskontinuität.
In bestimmten Geschäftsbereichen kann ein viertes Ziel im Vordergrund stehen, z. B. Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen (ESG), Bemühungen um Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration (DEI) oder die Verbesserung des Kundendienstes. Manager sollten die Besonderheit dieser potenziellen vierten Priorität bewerten und feststellen, ob digitale Aktivitäten sich direkt auf ihre Ergebnisse auswirken können.
Die Einbeziehung des Benefit Realization Management (BRM) in das wertorientierte Programmmanagement bedeutet daher eine Erweiterung der Initiierungsphase durch eine klare Darstellung des qualitativen und quantitativen Nutzens. Dies gewährleistet ein effektives Projektmanagement und folglich den Erfolg des gesamten Transformationsprogramms.
Impuls zum Mitnehmen
Um den zu erzielenden und zu bewertenden Nutzen zu ermitteln, ist eine gründliche Einzelfallprüfung unabdingbar. In der Anfangsphase ist es jedoch wichtig, die Bedeutung der drei metrischen Kategorien zu berücksichtigen, um den Prozess der Nutzenbewertung effektiv abzuschließen.
Strategische Metriken wie Finanzen (z. B. ROI), Zeit (z. B. Time-to-Market), Team (z. B. Talente-Bindungsrate) und Reichweitenmetriken (z. B. Marktanteil).
Produkt-/Dienstleistungskennzahlen wie Kosten/Nutzen-Verhältnis, Kundenakquisitionskosten oder Kundenabwanderungsrate.
Prozessmetriken wie Produktivitätsrate, Betriebseffizienz, klassische SLAs oder Fehler/Ereignisse pro Monat/Quartal/Jahr.
Um den geschäftlichen Nutzen der digitalen Transformation zu erfassen, müssen die Vorteile kontinuierlich durch eine agile Feedbackschleife überwacht werden, die sich von der Strategie bis zum Betrieb und wieder zurück erstreckt. Das macht die Transformation nachhaltig erfolgreich.
* Gartner Group, CIO Agenda, 2023
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